Linotype 22 S
Die Linotype Setzmaschine wurde von Otto Mergenthaler 1886 entwickelt und stellt in der historischen Entwicklung der Satzverfahren ein Bindeglied zwischen Handsatz und Desktop-Publishing dar.
Über eine Tastatur (1) tippt der Setzer den zu setzenden Text, wodurch aus einem Magazin (2) eine metallene Gußform (Matrize) (3) für jeden Buchstaben fällt. Die einzelnen Matrizen werden dann solange aufgereiht bis sie annähernd die Breite des Satzspiegels erreicht haben. In der Breite veränderbare Spatienkeile werden dann für die Wortzwischenräume verwendet und verteilen alle Wörter auf die Zeilenbreite.
Die fertig zusammengestellte Zeile wird sodann mit flüssigem Metall (4) ausgegossen. Diese Einheit aus erhabenen Buchstaben wird auch „Line of Types“ (5) bezeichnet und muss bei einzelnen Setzfehlern komplett neu gegossen und ersetzt werden. Die mit der Linotype erstellten Zeilenblöcke werden anschließend per Hand seitenweise zu Druckstöcken angeordnet.
Nachdem die Zeilen gegossen wurden gelangen die verwendeten Matrizen und Spatienkeile, über einen kodierten Zahnstangen-Mechanismus (6), zurück in ihr jeweiliges Matrizenmagazin und können somit wiederverwendet werden.